Auszeichnungen

In unserem ständigen Bestreben, für unsere Kunden besser zu werden, wurden wir des Öfteren ausgezeichnet. Hier finden Sie eine Auswahl unserer Auszeichnungen

Interview mit dem Verband Technischer Handel

Folgend das komplette Interview mit dem Verband Technischer Handel.

Wertschöpfungsketten optimieren und digitalisieren

Im Kunststoffschlauchmarkt ist Norres einer der wichtigsten Lieferanten des Technischen Handels. In jüngerer Vergangenheit hat es im Unternehmen einige Veränderungen gegeben. TH sprach darüber und über aktuelle Trends im Markt mit dem neuen CEO Ralf Dahmer sowie mit Christian Niedermeier (Head of Sales Europe), Martina Haarer (Head of Domestic Sales) und Marc Andreas (Head of Productmanagement & Marketing).

Herr Dahmer, Sie haben vor kurzem die Unternehmensleitung bei Norres übernommen. Wie sieht Ihr erstes Resümee aus?

Ralf Dahmer: Die Rahmenbedingungen für meinen Start bei Norres sind natürlich aufgrund der Corona-Pandemie sehr speziell – und natürlich habe ich mir den Eintritt unter anderen Voraussetzungen bei Norres gewünscht. Umso mehr beeindruckt mich die Haltung unserer Mitarbeiter zu den gegenwärtigen Rahmenbedingungen und mit welcher Motivation und Verantwortung die Vorgaben der Hygieneregeln eingehalten und umgesetzt werden.

Norres hat seit Beginn der SARS-CoV-2-Pandemie vorbildlich alle bisher notwendigen und empfohlenen Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt bzw. in einigen Bereichen sogar deutlich überfüllt. Z.B. waren wir eines der ersten Unternehmen, welches eine Fiebermessung für alle Mitarbeiter eingeführt hat und sehr weitreichende Regelungen für den Betrieb im Home-Office zugelassen hat. Neben klaren Zonen haben wir strenge Zugangsbeschränkungen in den Abteilungen, aber auch für externe Besuche und Lieferanten eingesetzt. Damit haben wir auch im nahen regionalen Umfeld Zeichen gesetzt und unseren Anspruch an die Gesundheit unserer Mitarbeiter und deren Familien deutlich gemacht. Diesen Weg wollen und werden wir auch konsequent weitergehen.

Keiner von uns kann sagen wie lange diese Krise dauern wird. Ich bin sicher, dass wir in den nächsten Wochen und Monaten noch hart kämpfen müssen. Aber der Zusammenhalt aller Mitarbeiter ist für mich ein herausragendes Fundament für diese Zeit, die vor uns liegt.

Um zurück zu der Frage zu kommen – mit dieser Erkenntnis der ersten 8 Wochen kann ich sagen: Ja, ich bin gut angekommen und freue mich hier zu sein! Gleichzeitig danke ich allen, die mich bei der Einarbeitung unterstützen und helfen.

Welche Auswirkungen hat die Coronakrise bislang auf die Aktivitäten von Norres gehabt? Wann, glauben Sie, wird es wieder so etwas wie Normalität geben?

Dahmer: Die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise treffen auch uns! In einigen Regionen sogar stärker als befürchtet. Insofern sind die getroffenen Maßnahmen alternativlos und notwendig.

Gleichzeitig sehe ich aber auch den Willen bei unseren Mitarbeitern, diese Krise gemeinsam zu meistern. Umso erfreulicher ist es, dass wir in unseren Kernmärkten nach wie vor stabil sind. Ich weiß, dass wir unseren Mitarbeitern mit Job-Rotation, Einhaltung von Sicherheitsstandards sowie der Aufrechterhaltung unserer Lieferketten und Lieferperformance vieles zumuten – zumuten müssen. Es ist mir deshalb ein besonderes Anliegen, mich bei allen Mitarbeitern für den Zusammenhalt und die Motivation in dieser Krise zu bedanken.

Die Norres-Gruppe hat sich in den letzten Jahren einen sehr guten Ruf im Handel erworben. Grundlage dieser positiven Bewertung sind die operative Schnelligkeit und Flexibilität, womit wir die Kundenanforderungen bedienen. Wir sind bereits schnell und gut unterwegs, wollen aber noch besser und noch schneller werden. Dazu kommen wir u.a. in den nächsten Monaten mit weiteren großartigen Innovationen, welche einen deutlichen Mehrwert für unsere Kunden darstellen werden, an den Markt.

Derzeit geht es in erster Linie um die Frage, wie wir mit den aktuellen Rahmenbedingungen umgehen und das Unternehmen sicher durch die Krise führen. Das wird ein harter Kampf, dem wir uns mutig und optimistisch stellen. Dazu haben wir das Augenmerk darauf gelegt, unsere Lager zu füllen, die Lieferperformance weiter auszubauen und unsere Kunden noch schneller und flexibler bedienen zu können.

Mittelfristig (in den nächsten Wochen) präsentieren wir neue Innovationen, einen super guten neuen Katalog, einen neuen Webauftritt, der aktuell um weitere Serviceleistungen erweitert wird, hoch motivierten Mitarbeiter sowie gut gefüllte Lager.

Besonders der neue Katalog beschreibt unsere Serviceidee und unser Ziel, unseren Kunden neue Mehrwert-Konzepte zu bieten, sehr eindrucksvoll: Wir bieten unseren Kunden Schläuche für alle industriellen Anwendungen und wollen dabei Wertschöpfungsketten optimieren und digitalisieren. In diesem Sinn haben wir unser Portfolio optimal mit ca. 40 neuen Produkten, zwei neuen Patenten und über 330 neuen Lagerartikel erweitert.

Wir wollen auch international neue Märkte erschließen und die Unternehmensgruppe konsequent erweitern. Aktuell integrieren wir die beiden Unternehmen "Jarl Elmgren" und "De Bernardi" in die Norres Gruppe. Wir freuen uns sehr, sie im Rahmen der Familie begrüßen zu können. Wir wollen weitere Branchen für uns gewinnen und neue Kunden bedienen. Vor allem wollen wir weiter ein verlässlicher und verantwortungsvoller Partner für Kunden und Lieferanten sein.

Norres hat 2018 den Besitzer gewechselt. Was hat sich dadurch im Unternehmen verändert?

Christian Niedermeier: Norres kennt seit Bestehen keinen Stillstand oder Ausruhen auf Erfolgen. Der neue Besitzer kennt und fördert diese Handlungsstärke ( – unsere operative Exzellenz). Wir konzentrieren uns daher weiter auf unsere Stärken und setzen unseren Erfolgskurs mit dem neuen starken Partner weiter fort.

Welche technologischen Trends sind derzeit im Markt für Kunststoffschläuche zu beobachten? Worauf richten Sie diesbezüglich Ihr Augenmerk?

Martina Haarer: Auch wenn es weiter qualitativ hochwertige "Allrounderprodukte" gibt, geht der Trend unaufhaltsam in die Richtung immer hochspezialisierterer Schläuche. Ein Beispiel dafür sind unsere "Wear-Strip"-Produkte, die mit einem äußeren Scheuerschutz für erleichterte Verwendung und längere Lebensdauer sorgen.

Heute bestimmt in vielen Facetten das Thema Digitalisierung die Welt des Technischen Handels. Welche Rolle können die Schlauchhersteller diesbezüglich übernehmen? Gibt es von Ihrer Seite spezielle Ansätze?

Marc Andreas: Wir möchten den Handel und Kunden mit digitalen Prozessen und Tools bestmöglich unterstützen. In diesem Zusammenhang haben wir bereits früh mit EDI-Anbindungen zu unseren Kunden und Lieferanten begonnen. Auch hatten wir bereits in der Vergangenheit einen "Schlauchfinder" und digitale Prüfzeugnisse zum Download bereitstehen.

Abschließend können wir aber noch festhalten, dass wir mit der Digitalisierung von Prozessen und dem Bereitstellen von Informationen und Tools noch nicht fertig sind. Wir planen hier weitere innovative Lösungen, die einen Kundenmehrwert haben werden, mehr kann ich aber noch nicht verraten.

Auch der Gedanke der Nachhaltigkeit spielt in den Digitalisierungsgedanken selnstverständlich mit ein, sodass wir z.B. bei unseren neuen Produktkatalogen ressourcenschonend agieren und verstärkt den digitalen Gedanken verfolgen. Zu diesem Zweck werden wir, im Gegensatz zu den bisherigen Katalogen, keine "dicken" Bücher mehr mit sämtlichen technischen Informationen erstellen und verteilen, sondern setzten auf Daten, die "up-to-date" auf unserer Homepage zu finden sind. Der neue Katalog, der bald erscheint, wird neben zahlreichen Innovationen das eben erwähnte Konzept und das Zusammenspiel zwischen "Print" und "Digital" vereinen.

Gibt es noch weitere, für Sie wichtige Aspekte hinsichtlich dem Thema Nachhaltigkeit?

Dahmer: Die Norres Gruppe hat im Zuge der Nachhaltigkeit auf ein papierloses Büro umgestellt, um auch im Büroalltag den Umweltschutz einzugliedern. Sollte aber beispielsweise für Kataloge oder andere Printmedien der Gebrauch von Papier unumgänglich sein, achten wir bei Norres darauf, dass "FSC"-zertifiziertes Papier genutzt wird.

Ergänzend dazu sehen wir unsere soziale Verantwortung auch in einer energiesparenden Produktions- und Gebäudetechnik. Wir haben unter anderem in Wärmerückgewinnung, moderne Kühlkreisläufe, Dämmung und Isolierung investiert – das Ergebnis: 72 % reduzierter Wasserverbrauch und ein um 73 % gesenkter Stromverbrauch. Die Heizenergie konnte um 65 % gesenkt werden.

Auch in Bezug auf unsere Produkte möchten wir das Thema Nachhaltigkeit fokussieren. Wir stellen umweltschonende, beständige Schlauchtypen aus "Pre PUR" her - mit garantiert niedrigen Abriebwerten. So wird eine lange Standzeit erreicht. Ein langlebiges Produkt schont die Umwelt und gleichzeitig den Geldbeutel der Kunden. Zudem haben wir eine Recyclinganlage errichtet, welche die Rohstoffe nach dem Produktionsprozess wiederaufarbeitet und durch den Verkauf an Wertstoffunternehmen wieder dem Rohstoffkreislauf zuführt.

Im Technischen Handel hat es in den letzten Jahren immer wieder Schübe hin zu einer Marktkonzentration gegeben. Wie hat sich dadurch für die Zulieferer die Lage auf der Absatzseite verändert, insbesondere für Ihr Unternehmen?

Niedermeier: Wir setzen dabei weiter voll auf unsere guten Kundenbeziehungen und den täglichen Austausch mit unseren Kunden. Besonders in der jetzigen Situation ist eine langfristige, auf Erfahrung, Kompetenz und Vertrauen basierende Zusammenarbeit besonders wichtig.

Und wie sieht es aus Ihrer Perspektive hinsichtlich einer Marktkonzentration im Bereich der Schlauchhersteller aus?

Niedermeier: Neben dem organischen Wachstum ist dies ein Teil unserer internationalen Strategie. Zuletzt haben wir den Schlauchhersteller DeBernardi und den Händler Jarl Elmgren erfolgreich in die Norres Gruppe integriert. Für alle Beteiligten eine Win-Win Situation, da wir voneinander lernen und gemeinsam an neuen Ideen und Lösungen für unsere Kunden arbeiten können.

Wie sieht Ihre Position im Markt für Kunststoffschläuche aus? Sind Sie technologisch breit genug aufgestellt?

Niedermeier: Wir sind bereits sehr breit aufgestellt, arbeiten aber stets auch an der Erschließung neuer Märkte, Branchen und Anwendungen. Die Integration des Unternehmen DeBernardi als Beispiel erschließt uns den Bereich der Klimaschläuche noch einmal von einer ganz neuen Seite.

Ihr Unternehmen hat bei der vom VTH vergebenen Auszeichnung "Lieferant des Jahres" im Bereich "Technische Schläuche" schon fast ein Abonnement auf den Sieg. So auch bei der letzten Wahl 2018, bei der Ihr Unternehmen sogar die beste Bewertung bekam, welche in der rund 30-jährigen Geschichte dieses Preises je erreicht wurde. Was meinen Sie machen Sie deutlich besser als Ihre Wettbewerber? Wie kommt es zu dieser Konstanz?

Haarer: Diese Auszeichnungen ehren uns und machen uns natürlich auch sehr stolz. Aber letztlich ist es für uns auch Anspruch zugleich, uns immer weiter zu entwickeln und die Bedürfnisse des Kunden optimal zu bedienen. Deshalb betrachten wir dies als einen Erfolg in der Vergangenheit, den es gilt immer wieder neu zu bestätigen.

Das Interview erschien in der Ausgabe TH 6/2020.